Der Jude von Schaffa
Dokumentarroman

Kaum jemand im Waldviertel weiß, dass nur drei Kilometer von Langau bei Geras entfernt ein alter, jüdischer Friedhof existiert, dessen Geheimnis umwobene Grabsteine die Geschichte der Juden von Schaffa, dem heutigen Šafov, widerspiegeln. Prior Andreas Brandtner vom Stift Geras entdeckte die verfallenen Stelen aus vergangenen Tagen, nachdem sie lange Zeit unbeachtet ihr Dasein fristeten.

Vierzig Jahre hindurch trennte der Eiserne Vorhang den Westen von diesem stillen „Haus der Ewigkeit“ im heutigen Tschechien. Über den unmenschlichen Todeswall und den malerischen Friedhof ist seither viel Gras gewachsen, im wahrsten Sinne des Wortes, und wenn nicht die Jugend beider Länder von Eurosola darum bemüht wäre, die wackeligen Steine mit den hebräischen und deutschen Schriftzeichen hin und wieder vom Unkraut zu befreien, hätte sich die Natur wohl längst ihrer bemächtigt.

Die Juden von Schaffa, zu denen auch die Vorfahren der PolitikerInnen Dr. Herta Firnberg, Dr. Bruno Kreisky und Dr. Johannes Hahn zählten, gibt es nicht mehr, denn schon die meisten, für die dieser geschichtsträchtige Ort in Mähren gezwungenermaßen zur Heimat wurde, mussten den abgelegenen Markt aus wirtschaftlichen Gründen wieder verlassen. Als ihnen durch die Franz Josephs- Bahn und die Nordwestbahn die Lebensgrundlage entzogen wurde, gab es keine Perspektive mehr für sie, denn der Handel, von dem sie lebten, entwickelte sich ab nun entlang der Schienenwege. Die Bewohner des Judenviertels von Schaffa wanderten ab, viele davon ins angrenzende Waldviertel, wo sie der Antisemitismus des 19. Jahrhunderts empfing. Nur die Toten blieben. Das Buch handelt vom Aufstieg und Fall des Mordechei ben Abraham Diamant, dem Leben und den Gebräuchen der Juden, aber primär von den Waldviertler Zündstofflieferanten für die Verbrennungsöfen des Holocaust, dessen Brandstifter mit Waldviertler Wurzeln im 20. Jahrhundert allesamt ausrotten wollte. Doch wie man sieht, ist es ihm nicht gelungen!

Das Buch kann nach der Lesung erworben werden.

Die Lesung findet statt im Marmorsaal des Stiftes Geras. Begleitet wird sie von Klezmermusik der Gruppe LEJTSIM.

Stift Geras
Hauptstraße 1
2093 Geras

Moorbadhotel Harbach
28. Oktober 2017
19 Uhr 30.

Leseproben aus
Der Glasveredler. Johann Joseph Mildner zu Gutenbrunn.

Ich freue mich auf Ihren Besuch!

Am 15. Oktober 2017, 17 Uhr:
Titel: “Wehret den Anfängen”: Lesung aus dem noch unveröffentlichten Dokumentarroman “Der Pinkeltrager von Schaffa“, in dem es primär um den Antisemitismus des 19. Jahrhunderts und die Waldviertler Zündstofflieferanten für die Verbrennungsöfen des Holocaust geht, im Rathaussaal von Weitra, die von Sohn Florian Krumpöck mit Werken vertriebener jüdischer Künstler am Klavier umrahmt wird.

Stadtgemeinde Weitra
Rathausplatz 1
3970 Weitra


Am 10. März 2017:

Lesung  im Zuge eines Projekts mit zahlreichen anderen Schriftstellern  aus “Werwölfe im Waldviertel. Das Jahr 1945 im Granithochland” anlässlich der Langen Nacht im Amerlinghaus.

Kulturzentrum Spittelberg im Amerlinghaus
Stiftgasse 8
1070 Wien

a-staada-punsch-2016“A  STAADA  PUNSCH”
Besinnliche Adventstunde
im Ausstellungszentrum Josef Elter

Lesung: Ilse Krumpöck
Musikalische Umrahmung: Grenzenlos

Ort: Bad Traunstein, Josef Elter- Zentrum
Datum: Samstag, 17. Dezember 2016
Zeit: 19.30 Uhr

 

 

 

 

 

Dass der malerische Ort Gutenbrunn im südwestlichen Waldviertel einst den Hauch herrschaftlichen Flairs spüren sollte, geht nicht zuletzt auf den weltweit bekannten Glaskünstler Johann Joseph Mildner (1765 – 1808) zurück, dessen Sternstunden untrennbar mit dem Namen seines kunstverständigen Mäzens Joseph Edler von Fürnberg (1742 – 1799) verbunden waren. Wie in einem Koordinatensystem, in dem …

Manchmal lässt sich Geschichte über Einzelschicksale besser vermitteln als mit anonymen Zahlen und nüchternen Fakten, die dazu verleiten, Augen und Ohren zu verschließen. Doch nur, wenn man etwas über die Vergangenheit weiß, kann man die Gegenwart begreifen, um Fehlern in der Zukunft vorzubeugen. Zu diesem Buch wurde die Autorin durch ein Interview angeregt, das Dr. Johannes Schmidle 2014 in der Sendung „Ansichten. Zu Gast bei Radio Vorarlberg“ mit Peter Kovacs führte. Kovacs hat den Ungarnaufstand 1956 miterlebt …

Die Handlung des Romans, der im Waldviertler Hochland nahe dem Mühlviertel und unweit der tschechischen Grenze spielt, ist größtenteils fiktiv. Einleitung und Schlusswort basieren auf Tatsachen, die den historischen Kontext umrahmen. Obwohl viele Episoden von Begebenheiten inspiriert wurden, die durch Zeitzeugen belegt sind, ist jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Personen unbeabsichtigt und wäre rein zufällig. Das Buch enthält jedoch Original- Fotografien, die …

Hitlers Großmutter – Benefizveranstaltung in Weitra im Juni 2015

Zum 70 Jahr-Jubiläum des Kriegsendes am 19.Mai 1945 las Ilse Krumpöck im Gasthaus Bauer in Arbesbach aus ihrem neuen Buch “Werwölfe im Waldviertel? Das Jahr 1945 im Granithochland”.

65944d7929VIELOSOVIEH. 50 Reime für erwachsene Kinder
Verlag Berger, neu erschienen.

Der vorliegende Fortsetzungsband zu Pfeif drauf!!! wurde ebenfalls für Florian Krumpöck, den Sohn der Autorin, verfasst, der nun in Kopenhagen und Liechtenstein am Dirigentenpult steht und die Intendanz des “Kultur.Sommer.Semmering” innehat. Diesmal sind es keine Vogelgedichte, sondern Reime, die sich mit skurrilen Tieren, Fabelwesen und vermenschlichten Kreaturen beschäftigen, wie etwa dem Tausendfüßler im Schuhgeschäft, dem selbstverliebten Regenwurm, der großen Koalition zwischen Wildsau und Trüffelschwein oder dem Trampeltier im Tanzkurs. Dazu passend schufen wiederum Julius Lagler und sein Team – die mittlerweile 8jährige Eloise und der 10jährige Marius – farbintensive Illustrationen in Mischtechnik. Der Waldviertler Künstler setzt es sich ja seit vielen Jahren zum Ziel, den Nachwuchs in der bildenden Kunst zu fördern. Der Erlös der Bilder kommt daher erneut der ARGE KUNSTACHTUNG zugute.

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Julius Lagler,
„Die afrikanischen Verwandten….,

 

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….auf Urlaub im Waldviertel“,
Mischtechnik auf Papier, 2014

Der Gedichtband wird dankenswerterweise mit Mitteln des Landes Niederösterreich publiziert werden.

Am 19. Mai 2015 erscheint zum 70 Jahr-Jubiläum des Kriegsendes:
Werwölfe im Waldviertel? Das Jahr 1945 im Granithochland,
Sachbuch, Verlag edition innsalz,

 

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„Es ist aus!“
Marktplatz von Arbesbach vor dem Gasthaus Leopold Eichinger
nach der Kapitulation am 8. Mai 1945, Foto aus der Pfarrchronik von Arbesbach,
Franz Wiesinger nach © Unbekannt

Samstag, 19. Mai 1945. Zwei entlassene KZ-Häftlinge aus Mauthausen treiben gegen Abend mit vorgehaltenen Pistolen in Arbesbach im Waldviertler Hochland acht blutjunge Hitlerjungen aus dem „Altreich“ vor sich her. Diese hatten sich die Nacht zuvor auf dem Heuboden des Gasthauses Graf versteckt, ehe sie hinter der Orgel des Gotteshauses Zuflucht gesucht haben. Dort wurden sie soeben aufgestöbert. Zwei einheimische Denunzianten haben sie verraten. Gnadenlos werden sie nun den Hügel zum Gemeindewäldchen hinunter gehetzt. Auf dem Scheibner Kirchensteig bleibt das Erschießungskommando mit den Todgeweihten stehen. Es fallen acht Schüsse. Die Eltern von Walter, Helmut, Ernst und Heinz in Essen, die von Karl-Heinz in Bochum und jene von Klaus in München warten vergeblich auf ihre Söhne. Auch die Angehörigen zweier Unbekannter hoffen vermutlich umsonst auf die Rückkehr ihrer Kinder. Es könnte jedoch sein, dass die vermeintlichen „Werwölfe“ ganz andere Namen trugen, denn mindestens einer von ihnen führte falsche Papiere mit sich. Der, dem sie gehörten, lebt noch und erfreut sich bester Gesundheit.